Bücher

Hier findest du eine Auflistung inkl. Leseproben meiner bisher veröffentlichten Bücher.

Viel Spaß beim Stöbern!

Der steinerne Zirkus

Leseprobe:

Die Wellen, angetrieben von einem starken Frühlingswind, schlugen unerbittlich gegen die Felsen und erzeugten kühle Gischtwolken. Hoch über ihnen thronten Wiesen und Felder von saftigem Grün, die sich bis in den Horizont erstreckten, von dunklen Hecken und tiefen Steinmauern durchzogen. Schmale Wege und Pfade schlängelten sich durch die Landschaft und führten zu unbekannten Zielen. An ihren Ufern erhoben sich ganze Dörfer und Städte, eingebettet in die Natur. Über sie hinweg jagten die Wolken, die verzerrte Schatten auf das Land warfen.

Einsam und fern allem Weltlichen ragte das jahrhundertealte Gemäuer von Bredford Park in den Himmel hinauf, thronte über den Hecken und Wiesen und warf seinen Schatten auf den Wanderer, starrte ihn mit seinen leeren, von Efeu umrankten Fenstern an. Ein breiter, von gepflegtem Rasen gesäumter Schotterweg reichte zu der Eichentür hinauf. Ein samtener Teppich führte einen langen Flur entlang, an vielen Türen vorbei, jegliche Laute verschluckend. Längst evrgangene Gestalten, mit bereits verblassender Farbe, von unbekannten Künstlern festgehalten, blickten finster auf den Besucher herab.

Ein großer Empfangssaal erstreckte sich vor ihm, mit einladenden Sesseln gefüllt. Ein Kaminfeuer verbreitete knisternd seine Wärme und eine Reihe Kerzen spendeten freundliches Licht. An einer hohen Wand ragte eine Treppe empor, sich windend und in die Höhe reckend, führte sie zu den privaten Gemächern und für Gäste reservierten Schlafräumen. Hohe, von langen Vorhängen gesäumte und mit Sonnenlicht umflossene Fenster ließen die vielen Kerzen beinahe verblassen.

Eine junge Frau mit rötlich schimmerndem, blonden Haar und klugen, grünen Augen bewegte sich lautlos durch den Raum, arrangierte die letzten Kerzen und schürte das Feuer. Sie verschwand ebenso unbemerkt, wie sie gekommen war. Kurz darauf schritt eine Lady die Treppe hinab. Teure Stoffe und das sich aus den Fenstern ergießende Licht umhüllten sie. Ihr Haar glänzte in der Sonne und sie verbreitete einen frischen Duft von Frühlingsblumen. Sie trat durch eine der vielen Türen in einen weiteren großzügigen Raum, welcher erfüllt war von Geschichten, mit Federn mühevoll geschrieben. Sie reihten sich an den Wänden entlang und hinauf, von breiten Sesseln bewacht und einem weiteren Kamin gewärmt. An einem der Fenster saß eine lange, stattliche Gestalt, tief über einen Brief gebeugt, die Feder ungeduldig über das Papier jagend.

Die Novelle ist auf Amazon als Taschenbuch erhältlich.


Ein Königreich im Waldland & Die Erben im Waldland

Leseprobe:

Es war einmal ein Königreich, das tief in den weiten Wäldern eines kleinen Kontinents lag, genannt das Waldland. Erbaut von den kräftigen Händen der Waldländer und regiert von ihrem erwählten König, erstreckte sich das Reich bald bis an die Grenzen des von einem weiten Ozean umringten Kontinents. Generation folgte auf Generation, und das Reich der Waldländer verteidigte sich erfolgreich gegen Räuber und Gesetzlose. Sie lebten fernab der Welt und interessierten sich nicht für das, was außerhalb ihrer Grenzen lag. Doch bald segelte ein fremder König an ihre Küsten. Er komme aus der großen Wüste, sagte er, und wolle mit dem Reich im Walde Handel treiben.

Der damalige König des Waldlands begrüßte den fremden Herrscher aus der Wüste und verbrachte viele Tage und Nächte an Bord seines Schiffes. Als er in sein Schloss zurückkehrte, verkündete er seinem Volk, es möge Schiffe bauen, um die Wüste erreichen zu können und die Früchte ihrer Handwerkskunst an das fremde Volk zu verkaufen. Seit jenem Tag lebten der König im Wald und der König in der Wüste in einem Bündnis, welches auf dem Handel zwischen ihren Reichen beruhte, und verteidigten sich gemeinsam gegen die Gesetzlosen von den steinernen Inseln.

Viele Jahre später brach ein Krieg zwischen den beiden Königreichen und den Gesetzlosen aus, der die Völker des Waldes und der Wüste ihres Friedens für eine lange Zeit beraubte. Doch sie wollten ihre Könige nicht gegen die Gesetzlosigkeit der Inselbewohner eintauschen und kämpften unerbittlich, um ihre Familien vor diesem Schicksal zu bewahren. Die Schlacht war gewonnen und dem Königspaar im Waldland eine Tochter geboren, mit Haar von Gold. Dies sei ein Vorbote für goldene Zeiten, prophezeiten die Waldländer.

1

„Wo bleibt Eadweard?“, fragte der König mit donnernder Stimme. Sein Pferd tänzelte ungeduldig und schlug mit seinem dichten Schweif. Cyneweard, der Leibwächter des Königs, hatte Mühe, den Hengst zu beruhigen. Ein kalter Windstoß zerrte an den Gewändern der Jagdgesellschaft, und König Aelfred zog sich seinen Mantel enger um die Brust. „Wenn er sich nicht bald hierher bequemt, reiten wir ohne ihn los. Sonst sind wir nass, ehe wir den ersten Fuchs gesichtet haben“, verkündete er und strich sich unwirsch eine dunkle Locke aus der Stirn, die der Wind aus seinen Flechten gelöst hatte. Cyneweard schickte sich gerade an, einen Pagen nach dem königlichen Neffen zu schicken, als dieser endlich aus dem Burgtor trat.

„Wo bist du schon wieder gewesen? Es ist respektlos, den König warten zu lassen“, donnerte Aelfred. Eadweard verbeugte sich kurz und schwang sich dann auf sein Pferd, ehe er antwortete: „Ich wurde aufgehalten.“

„So? Von wem?“

„Das ist nicht von Belang.“

Cyneweard knirschte wütend mit den Zähnen über die freche Antwort des Jünglings, aber König Aelfred schenkte dem keine Beachtung und gab seinem Pferd die Fersen. Dieses sprang mit einem freudigen Wiehern im gestreckten Galopp hinaus in den Wald. Die Gesellschaft beeilte sich, ihm zu folgen, doch lediglich Eadweards Stute konnte Schritt halten.

Auf einer kleinen Lichtung parierte der König seinen Hengst durch und versammelte sein Gefolge um sich. Die Sonne brach für einen Moment durch die dichten Wolken und warf zögerlich ihre Wärme auf die Reiter hinab. Ein scharfer Windstoß trieb sie zurück und rauschte durch das dichte Blätterdach der Bäume. Ihre Äste knarzten und ächzten, ihre Blätter raschelten. Der König betrachtete das Windspiel eine Weile verträumt, ehe er befahl, die Hunde laufen zu lassen. Während diese laut bellend eine Fährte suchten, warf er seinem Neffen einen fragenden Blick zu. Eadweards Miene blieb steinern. Bevor Aelfred ihn erneut auf die Verzögerung ansprechen konnte, schlugen die Hunde an und die Gesellschaft galoppierte zurück in das Unterholz.

Während die Trophäen des Jagdzuges traditionell geschlachtet und ausgeblutet wurden, genehmigten sich König Aelfred und Cyneweard einen Becher Wein. Der Wächter warf immer wieder einen argwöhnischen Blick auf Eadweard, der den Sattel seiner Stute überprüfte, eher er sich dem Kreis der Schlächter näherte, um dem Spektakel beizuwohnen. Als er außer Hörweite war, stellte Cyneweard seinen noch vollen Weinbecher beiseite und wandte sich seinem König zu: „Mir gefällt das Verhalten Eures Neffen nicht. In letzter Zeit ist er noch verschwiegener als sonst. Er lässt sich kaum noch auf dem Sandplatz blicken. Seine Klinge verrostet allmählich, scheint es mir.“

Aelfred betrachtete die dunklen Augen seines Neffen, wie sie beim Anblick des Blutbades gefährlich funkelten. Der König leerte in Ruhe seinen Becher, ehe er antwortete: „In der Tat hat er sich zurückgezogen. Aber ich messe dem keine Besonderheit bei. Er war schon immer sehr wechselhaft in seinen Launen. Wer weiß, wie seine Gedanken aussehen. Vielleicht bedrückt ihn etwas?“

„Ich kann mir gut vorstellen, was ihn bedrückt.“

„So?“

„Die Geburt Eurer Tochter.“

Aelfred setzte sich auf einen abgebrochenen Felsen und richtete seine blauen Augen auf Cyneweard, der sich ebenfalls setzte.

„Du glaubst, er ist wütend, weil er nicht mehr der Thronerbe ist?“

„Genau das glaube ich, mein König.“

„Aber das ist absurd! Wie hätte er sich jemals Hoffnungen auf den Thron machen können, wenn ich doch verheiratet bin?“

„Ich streite nicht ab, dass es absurd ist. Aber mir scheint, er hatte trotz alledem diese Hoffnungen.“

„Nun gut. Dann muss ich mir überlegen, wie ich ihn aufheitern kann. Ich muss irgendwelche wichtigen Aufgaben für ihn finden, die ihn beschäftigen und seine Gedanken wieder aufhellen.“

Der König strich sich gedankenverloren über seinen Bart, die Stirn in Falten gelegt.

Mein Debüt-Roman ist bei Amazon erhältlich als E-Book und Taschenbuch.


Niemandsland

Leseprobe:

Prolog

George Wheeler ist auf dem Weg nach Hause. Er hat den Tag in der Bibliothek verbracht, um an seinen Forschungen zu arbeiten. Er ist ein erfolgreicher Kosmologe auf dem einzigen Stück Land dieses Planeten. Der Rest ist von einem riesigen Ozean bedeckt.

Die Sonne steht schon tief. George klappt die Blende seines alten-neuen Wagens herab. Da die Rohstoffe begrenzt sind, wird auf der „Insel“ alles recycelt. Sein Wagen hat vorher seinem Vater gehört, bis er ihn weitergegeben hat. Nicht jede Familie hat ein eigenes Auto. Die meisten sind auf die Shuttle-Busse angewiesen, oder fahren mit dem Fahrrad. Sie alle sind elektrisch betrieben. Vor allem die Wellenkraft liefert der Insel Strom. Aber auch Wind und Sonne versorgen die Menschen hier.

Dennoch bietet die Insel nur Rohstoffe und Nahrung für einige wenige Tausend. Deshalb war George und seiner Frau Mary nur ein Kind erlaubt worden. Alle paar Jahre gibt die Regierung neue Richtlinien zur zugelassenen Geburtsrate heraus.

Fleisch wird kaum gegessen. Die Haltung von Kühen und Schweinen nimmt zu viel Fläche und Wasser in Anspruch. Stattdessen ernährt man sich hier hauptsächlich vegetarisch. Das stört hier niemanden, denn es ist völlig normal. Lediglich zu festlichen Angelegenheiten kann man einen Antrag auf Fleisch stellen. Meistens wird er gewährt.

George ist fast zuhause. Mary hat sicherlich schon das Abendessen bereitet. Henry ist mit seinen Freunden unterwegs, hat er gesagt. Das stört den Vater nicht, er freut sich schon auf einen ruhigen Abend allein mit seiner Frau. Der Junge führt sowieso schon fast sein eigenes Leben.

George ist zufrieden, wie sich sein einziger Sohn entwickelt hat. Er war kaum in Schwierigkeiten geraten, denn sein Vater hat ihn von Anfang an vor den harten Erziehungsmaßnahmen der Regierung gewarnt. Ein paar Mal im Jahr fand eine Hinrichtung statt. Auch aus dem Gefängnis kam man nur schwer wieder heraus. Diese harten Maßnahmen waren notwendig auf so einem begrenzten Lebensraum. Die Ordnung musste gewahrt werden.

So entwickelte sich Henry zu einem vernünftigen und vor allem klugen Jungen. Zwar war er seit jeher vor allem vom Ozean fasziniert, während George den Himmel studierte. Doch er würde noch lernen, dass sein Interesse vergebens war. Das Parlament lehnte Forschungsanträge zum Ozean stets ab. Die Satellitenmessungen ergeben nach wie vor, dass es zu gefährlich ist. Lieber investieren sie in das Studium des Himmels und des Alls.

George ist sich sicher, dass sein Sohn ihm früher oder später folgen wird und sie gemeinsam den Himmel erforschen können.

Henry

Kapitel 1

Biologie. Ich hasse Biologie. Naja, ich hasse es nicht, aber dieses Fach ist so furchtbar langweilig! Eigentlich haben sie uns schon nach der zweiten Klasse die kleine Welt, in der wir leben, gezeigt gehabt. Die Jahre Biounterricht, die dann folgten, waren gefüllt mit Wiederholungen und Vertiefungen.

Was mich wirklich interessiert ist der unendliche Ozean, der 99,9% unseres Planeten bedeckt. Aber der ist kaum erforscht. Zu gefährlich, sagen sie. Die wenigen Boote, die sich weiter hinaus gewagt haben, sind niemals zurück gekehrt. Gesunken, sagen sie. Ungeheuer lebten in den tieferen Zonen des Ozeans. Unsere Insel sei der einzig sichere Ort. Sie sei das einzige Stück Land.

Woher sie das wissen wollten, wenn die Boote doch nie zurück gekehrt seien? Mit ihren Satelliten, natürlich. Die schwirren da oben über dem Himmel und blicken auf unseren blauen Planeten hinab.

Ich kann sie alle benennen. Mein Papa hat unzählige Nächte mit mir auf dem Rücken liegend im Garten verbracht und die Sterne gezählt. Ich kenne unseren Nachthimmel besser als meinen Stundenplan.

„Henry!“, ruft jemand hinter mir. Ich drehe mich blinzelnd um. Es ist Jason. Er blickt mit seinen grünen Augen und einem breiten Grinsen auf mich hinab.

„Du hast es überstanden. Die Stunde ist vorbei.“

„Welch eine Freude“, brummele ich. Ich packe meine unbenutzten Bücher und Hefte zurück in meine Tasche, schwinge sie mir über die Schulter und folge Jason hinaus auf den Schulhof. Die Sonne scheint. Doch am Horizont ballen sich bereits die nächsten Sturmwolken auf. Auf unserer Insel bleibt das Wetter nie lange schön und ruhig. Stattdessen jagt ein Wetterwechsel den nächsten.

„Treffen wir uns heute Abend wieder bei dir?“, fragt Jason und streicht sich lässig durch seine braune Mähne.

„Klar“, erwidere ich. Wir setzen uns auf die tiefe Mauer, die den Schulhof umsäumt. Ich lasse meinen Blick schweifen, auf der Suche nach Katie.

„Dort drüben ist sie“, sagt Jason und deutet auf die Tür des Ostflügels, aus dem Katie gerade herauskommt. Ihre nussbraunen Haare glänzen im Sonnenschein und in ihre Wangen kriecht ein Hauch von Rosa, wie immer, wenn sie mich sieht.

„Hallo!“, flötet sie fröhlich, als sie uns erreicht. Sie gibt mir einen warmen Kuss und Jason eine weiche Umarmung.

„Und? Bio gut überstanden?“, fragt sie und streicht mir eine verirrte Strähne aus der Stirn.

„Geradeso“, scherzt Jason.

„Immer dasselbe, kennst du ja“, bemerke ich.

„Vielleicht kannst du die Forschung revolutionieren, indem du allen Gefahren zum Trotz den Ozean umsegelst“, sagt Katie mit einem Lächeln.

„Wenn es nach seinem Vater geht, wird unser Henry stattdessen die Sterne erobern“, mischt Jason sich ein.

„Und mich fragt natürlich keiner, wonach mir ist“, brummele ich.

„Auf keinen Fall.“ Jason greift in seine Tasche und holt eine Banane hervor. „Heute Abend wieder bei Henry. Katie, Kommst du auch?“

„Was denkst du denn? Ich lasse mir den Billiardabend doch niemals entgehen!“

„Sehr gut. Bringst du deine unvergleichlichen Schokokekse mit?“

„Für euch doch immer.“

Die Glocke läutet. Die Pause ist vorbei. Wir verabschieden uns vorerst. Jason und ich schlendern zurück in den Westflügel, Katie kehrt zurück in den Ostflügel. Welch ein Unsinn, Mädchen und Jungen getrennt zu unterrichten. Wir dürfen uns doch auch auf dem Schulhof sehen. Wo ist der Zweck dahinter? Tradition, sagen sie. Es sei seit jeher die beste Methode, um die vollste Konzentration von den Schülern zu bekommen. Was auch immer.

Die Dystopie ist als E-Book und Taschenbuch auf Amazon erhältlich.


Martin

Ein Buch von Kindern, für Kinder

„Martin“ ist ein besonderes Projekt, das in Auftrag der Kita St. Petrus von mir und Christoph Peter Ehrlich geschrieben wurde. Die Geschichte basiert auf den Antworten und Geschichten, die uns Vorschulkinder zu den Themen Liebe, Angst, Schatz, Gott und Himmel und Hölle erzählten. Das Buch entstand im Rahmen des 500. Reformationsjahres und basiert auf der historischen Figur Martin Luthers. Die Kinder waren am gesamten Entstehungsprozess beteiligt.